Ferdinand-Sauerbruch-Forschungspreis 2009

Dr. Axel Kleespies

Klinikum der Universität München
Campus Grosshadern
Chirurgische Klinik und Poliklinik

Ferdinand-Sauerbruch-Forschungspreis 2009

Zusammenfassung der Preisarbeit
„Matuzumab short-term therapy in experimental pancreatic cancer: prolonged antitumor activity in combination with gemcitabine”. Clinical cancer research 2008; 14 (17): 5426 – 36.
Von: Axel Kleespies, Ivan Ischenko, Martin E. Eichhorn, Hendrik Seeliger, Christiane Amendt, Ole Mantell, Karl-Walter Jauch und Christiane J. Bruns.

Das Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) hat eine ausgesprochen ungünstige Prognose und zeigt sich gegenüber klassischen Chemotherapien weitgehend resistent. Neue Therapiestrategien werden daher dringend benötigt. Hoffnung wird hierbei in sog. „targeted drugs“ gesetzt, Medikamente, die bestimmte Zellrezeptoren oder Signalproteine von Krebszellen gezielt blockieren können und somit das Wachstum und die Streuung der Krebszellen verhindern sollen. Der humane EGF-Rezeptor (ErbB-1) ist ein zentrales Schaltmolekül an der Oberfläche von Pankreaskarzinomzellen und vermittelt in der Tumorzelle Signale für die Zellteilung, das Zellüberleben und die Absiedelung von Krebszellen in anderen Organen. In der Preisarbeit wurde untersucht, inwieweit sich ErbB-1 in menschlichen Pankreaskarzinomzellen durch einen neuartigen Antikörper Matuzumab blockieren lässt, und welche therapeutischen Wirkungen sich hierdurch erzielen lassen. In gezüchteten menschlichen Pankreaskarzinomzellen (Zellkultur) und in unterschiedlichen Tumormodellen (Tierversuchen) konnte gezeigt werden, dass Matuzumab durch die Bindung an ErbB-1 die Fähigkeit besitzt, die Aktivierung spezifischer Signalwege menschlicher Pankreaskarzinomzellen zu blockieren (MAPK, P13K/AKT Signalwege), den programmierten Zelltod der Krebszellen auszulösen (Apoptose), die Wanderung von Krebszellen zu hemmen (Migration), die Zellteilung und somit Vermehrung der Zellen zu blockieren (Proliferation) und das Einwachsen von Blutgefäßen in den Tumor zu verhindern (Versorgung des Tumors mit Blut). Matuzumab zeigte auch nach sehr kurzer Therapie (nur zweimalige Dosis) und in bereits größeren Tumoren eine lang anhaltende anti-tumoröse und anti-metastatische Wirkung. Das Tumorwachstum und die Streuung von Tumorzellen in die Leber wurden im Tierversuch signifikant gehemmt und die Wirksamkeit der Standard-Chemotherapie Gemcitabine durch die Kombination mit Matuzumab deutlich verbessert. Der neuartige Antikörper Matuzumab erscheint den Autoren daher für die zukünftige zielgerichtete Behandlung des Pankreaskarzinoms sehr viel versprechend.

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